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Nachdem Baden-Baden nach den Zerstörungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges zunächst nicht wieder aufgebaut wurde, verlegte Markgraf Ludwig Wilhelm (1655–1707) die Residenz der Markgrafen der katholischen Linie des Hauses Baden nach Rastatt. 1705 konnte die markgräfliche Familie das noch im Bau befindliche Schloss beziehen.

 

Das Jahr 1715 markiert das eigentliche Gründungsjahr der Rastatter Hofkapelle, die kriegerischen Zeiten hatten die Entfaltung einer repräsentativen Hofhaltung zunächst nicht zugelassen. Die Hofmusik bestand unter den Markgrafen Ludwig Georg (1702–1761) und August Georg (1706–1771) relativ konstant aus etwa 30 Musikern und gehörte damit zu den mittleren Hofkapellen im südwestdeutschen Raum. Unter den Kapellmeistern sind vor allem Johann Caspar Ferdinand Fischer (1656–1746) und Joseph Aloys Schmittbaur (1718–1809) zu nennen, die weit über Baden hinaus Beachtung fanden.

 

Markgraf August Georg ließ noch 1768 ein Hoftheater errichten. Er starb am 21. Oktober 1771 ohne Nachkommen, so dass die Markgrafschaft an die protestantische Linie des Hauses fiel. Zum 1. April 1772 erfolgte die Auflösung der Hofmusik, die Musiker wurden zu einem großen Teil in die Karlsruher Kapelle übernommen oder pensioniert.

 

Ursprüngliche Quelle: Website der ehemaligen Forschungsstelle Südwestdeutsche Hofmusik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

 

Rüdiger Thomsen-Fürst: Studien zur Musikgeschichte Rastatts im 18. Jahrhundert (= Stadtgeschichtliche Reihe 2), Frankfurt am Main [u. a.] 1996

 

Rüdiger Thomsen-Fürst: »Die Hofkapelle der Markgrafen von Baden-Baden in Rastatt (1715–1771)«, in: Süddeutsche Hofkapellen im 18. Jahrhundert. Eine Bestandsaufnahme (= Schriften zur Südwestdeutschen Hofmusik 1), hg. von Silke Leopold u. Bärbel Pelker, Schwetzingen 2013, S. 409–434

 

Rüdiger Thomsen-Fürst: »Nadeln im Heuhaufen. Der historische Katalog der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe als Quelle für das Repertoire des Rastatter Hoftheaters«, in: Oper – Südwest. Beiträge zur Geschichte der Oper an den südwestdeutschen Höfen des 18. Jahrhunderts, hg. von Sarah-Denise Fabian u. Rüdiger Thomsen-Fürst, Heidelberg 2020, S. 25–35